2018 – 2019

Das Vorderhaus und das Hinterhaus der integrierten Gesamtschule Linden, Sekundarstufe II, befinden sich in der Beethovenstraße 5 und wurden um 1900 errichtet. Ein Umbau bzw. eine Erweiterung fand zuletzt 1981 statt. Das Vorderhaus steht unter Denkmalschutz. Das Hinterhaus unter Ensemble-Schutz.

Im Zuge einer Untersuchung des Dachstuhls des Hinterhauses durch den Sachverständigen für Holz- und Bautenschutz  wurde festgestellt, dass der Dachstuhl durch holzzerstörende Pilze befallen ist. Zudem wurden Schäden durch Fäule und Insekten dokumentiert. Es wurde eine Untersuchung der Lochziegeldecke und des angrenzenden Mauerwerks durchgeführt und in Teilbereichen Schwammbefall nachgewiesen. Auf Grundlage der Befunde wurde eine fachgerechte Sanierung der befallenen Bauteile beschlossen.

Zunächst wurden die Außenwände des Gebäudes von Bewuchs befreit, um weitere Schäden zu verhindern. Der Außenputz wurde in Teilbereichen erneuert. Im  2. und 3. Obergeschoss mussten schadhafte Fenster im Rahmen der Sanierung durch neu, nach historischem Vorbild gefertigte Fenster, ersetzt werden. Die schwammbefallenen tragenden Bauteile der Holzkonstruktion der Innenwände wurden ausgebaut und erneuert. Schwammbefall in der Lochziegeldecke wurde chemisch behandelt und befallene Holzdeckenkonstruktionen einstandgesetzt. Befallene Teile des Dachstuhles wurden ersetzt und das Dach neu eingedeckt.

Das Hinterhaus wird einhüftig erschlossen, die Rückseite ist eine Brandwand. Da es nur über ein Treppenhaus verfügte, wurde der Bau eines zweiten Treppenhauses notwendig. Dieser Rettungsweg ist in einem außenliegenden Treppenhaus organisiert. Die Flurfenster wurden hierfür zu Türen erweitert. Die neuen Treppenhäuser des Vorder-, und des Hinterhauses der IGS Linden wurden in Abstimmung mit der Denkmalpflege im selben Material eingekleidet. Es handelt sich dabei um Paneele aus patiniertem Zinkblech mit einer Sonderstanzung. Der Farbton ordnet sich in die, durch die Rottöne der Dächer und des Mauerwerkes des Vorderhauses geprägte Farbgebung ein.

Die Form des Treppenhauses präsentiert sich als eigenständiger Körper. Sie gliedert sich, leicht zurückversetzt dem Bestandshaus an. Das Dach zitiert dabei den abgewalmten Giebel der Schule. Die Durchlässigkeit der Paneele und die Glasfuge zum Boden nehmen den flächigen Außenwänden des Rettungsweges die Masse und deuten, je nach Blickwinkel und Lichteinfall, die innenliegende Konstruktion als weitere optische Ebene an.

Da die alte Cafeteria der Schule für den Bau des Treppenhauses zurückgebaut werden musste, wurde vor Beginn der Maßnahme eine neue Cafeteria im Vorderhaus gebaut.