2020
Die heutige Comeniusschule entstand in Folge der durch die Industrialisierung rasch anwachsenden Bevölkerung Hannovers zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs und wurde zeitgleich mit weiteren Schulbauten am Bonifatiusplatz errichtet. Architekt der Schule an der Kollenrodtstraße war der Baurat des hannoverschen Magistrats, Paul Rowald. Auf dem Gelände der bereits vorhandenen Edenschule entstand in den Jahren 1898 bis 1900 die spätere Comeniusschule als Mädchenschule.
Die Mädchenschule wirkte von Anfang an „moderner“ als ihr Nachbarbau. Die verputzte Fassade wurde mit Elementen aus Sandstein versehen. Im Vergleich zur älteren Knabenschule waren auch die auf den Stockwerken innen liegenden Toiletten ein Fortschritt gegenüber dem älteren Bauwerk.
Eine umfassende, denkmalgerechte Sanierung erhielt die Schule in den Jahren 2003-2004 durch das ortsansässige Büro Woelk-Wilkens Architekten. Im Jahr 2015 wurde entschieden die Schule mit einem zweiten baulichen Rettungsweg auszustatten.
Ein baulicher Rücksprung auf der nördlichen Giebelseite des Gebäudes mit einem Anschluss an die Flure ermöglichte eine Lösung die das Haus in seiner architektonischen Wirkung wenig beeinträchtigte. Die vorhandenen Fenster in den Geschossen wurden zu Türen erweitert. Die Oberlichter der historischen Fenster wurden erhalten. Zu integrieren war der Zugang eines Kinderhortes, der im Keller der Schule untergebracht ist.
Die Treppenanlage entwickelt sich hinter einer leichten Konstruktion aus vertikalen Stahlprofilen an einer fensterlosen Wand. Die Stahlprofile bilden eine aufgelöste Wandscheibe und sind gleichzeitig tragende Konstruktion für die Treppe. Die Podeste erhalten eine geschlossene Brüstung aus grünen Stahlblechen. Die grüne Farbe ist eine Reminiszenz an patiniertes Kupfer, was früher an den Gebäuden eingesetzt war.